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Italien Trentino

Gardasee

Die Menge an Touren, Mountainbike Klassikern, spezieller Infrastruktur und Besucherfrequenz machen den Gardasee zu einem der Top Ten Bike Revieren Europas. In Riva del Garda tanzt der Bär. Wer aber außerhalb der Saison anreist, kann auch viele einsame Momente genießen. Die Touren haben jedoch ihre Eigenheiten, auf die man sich einstellen muss.

Spot Charakter

Einsteigertouren

40%

Crosscountry

100%

Allmountain

100%

Enduro & Freeride

100%

Downhill & Bikepark

30%

Spot Rating

80%

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Italien Trentino Gardasee

Biken wo der Bär tanzt

So viele lohnende Touren wie am Gardasee finden sich anderswo selten. Doch die meisten Mountainbike Touren sind oft deutlich anspruchsvoller, als es das Image des Gardasee vermuten lässt. Flowtrails finden sich hier nur sehr wenige. Für den Typus "klassischer Mountainbiker", der gerne längere Anstiege fährt und auch vor Teer nicht zurückschreckt, eignet sich der Lago jedoch perfekt.

Es ist sicherlich nicht übertrieben zu behaupten, dass der Mountainbike Boom am Gardasee seinen Anfang nahm. Und mit einem gewissen Recht könnte man den Lago – immer noch – als den Nabel der (deutschsprachigen) Mountainbike Welt bezeichnen. Nirgendwo ist die Dichte an legendären Bike Klassikertouren so hoch wie rund um Riva del Garda. Touren wie am Passo Tremalzo oder am Monte Altissimo, genauso wie Trails à la Anaconda oder Dosso dei Roveri sagt man nach, dass man sie einfach mal gefahren sein müsse. Und nicht wenige Mountainbiker sind sie zig mal gefahren.

Es ist aber sicherlich auch nicht übertrieben zu behaupten, dass man die meisten Touren am Gardasee nicht geschenkt bekommt. Der geologische Aufbau der Gardasee Berge macht loses Geröll auf den Wegen zur Tagesordnung. Viele Trails sind verblockt und zudem oft äußerst steil, was hohe Ansprüche an die Fahrtechnik stellt. Zudem sind die Höhenunterschiede am Lago beträchtlich – ebenso wie die Steigungsprozente mancher Auffahrt, welche eine Vielzahl der Touren vor Ort zu einer konditionell anspruchsvollen Angelegenheit machen.

Wahrscheinlich hat sich auch deshalb rund um Riva del Garda eine Mountainbike Infrastruktur entwickelt, die in anderen Revieren ihresgleichen sucht. Zig Shuttleunternehmen stehen bereit, die Mountainbiker und Freerider zu den Einstiegen der Trails zu bringen. Dadurch erhöht sich natürlich auch die Frequenz auf diesen Trails, was vor Ort auch nicht wenige Probleme mit sich bringt. Der Geist drohender Trailsperrungen geht am Lago regelmäßig um …

Unter dem Strich lässt sich sagen, dass der Gardasee mit Sicherheit zu den attraktivsten Zielen für einen sportlichen Urlaub in ganz Europa zählt. Schließlich hat der Lago ja nicht nur beim Mountainbike Volk, sondern auch bei Kletterern und Windsurfern einen Klassikerstatus inne. Und die landschaftliche Schönheit steht hier sowieso außer Frage. Dass man diese Vorteile nur selten ganz für sich alleine wird genießen können ist klar. Egal wo man unterwegs ist, am Lago trifft man auf Gleichgesinnte. Auf viele Gleichgesinnte. Und das ist keine Übertreibung …

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Keine Frage, die Mountainbike Touren am Gardasee haben Qualität. Aber sie haben auch ihre Eigenheiten, auf die man sich einstellen muss. Fangen wir mit dem geforderten Anspruch an: Wer nicht gerade im Talgrund bleibt, wird am Lago wenige wirklich leichte Runden finden. Vom Seeufer auf 70 Metern Meereshöhe steigen die umliegenden Berge jäh bis auf knapp 2000 Meter an. Für den Charakter der Touren ergibt sich daraus nicht nur eine meist beeindruckende Höhenmeter Bilanz. Selbst wenn man den Teer nicht verlässt kommt bei bei den Touren vor Ort um gnadenlos steile Rampen kaum herum. Mountainbike Touren am Gardasee – und zwar selbst die leichten – muss man sich mit einem deutlichen konditionellen Einsatz verdienen.

Wer den Teer dann verlässt, bekommt es mit einer weiteren Tücke zu tun. Der oft tiefe und haltlose „Gardasee-Schotter“ ist berüchtigt. Selbst auf breiten Militärstraßen, wie etwa am Passo Tremalzo, macht er Mountainbikern das Leben schwer. Bergauf fordert dieser Untergrund viel Kraft und birgt bergab oftmals eine latente Sturzgefahr.

Dass der Gardasee dennoch zu den Top Ten Mountainbike Revieren Europas zählt, liegt wohl vor allem an der umwerfenden Landschaft. Egal wie sehr man beim Aufstieg leiden musste: die Tiefblicke von ganz oben auf den Lago versöhnen auch mit der größten Pein. Touren wie über den Passo Tremalzo, kurze Abendrunden wie über die Ponalestraße nach Pregasina oder wilde Freeride-Ritte wie am Monte Altissimo und seinem 601er Trail gehören zum Eindrücklichsten, was man als Mountainbiker erlebt haben kann.

Diese Vorzüge des Gardasees haben sich natürlich schon längst herumgesprochen. Zu Spitzenzeiten wie etwa Pfingsten ist das Wort „überlaufen“ für den Gardasee schon eine harmlose Untertreibung. Wer die unbestritten lohnenden Touren vor Ort halbwegs in Ruhe genießen will, sollte seinen Besuch am Lago besser auf die Nebensaison legen.

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Beste Reisezeit

Der klimatisch beste Zeitpunkt an den Gardasee zu fahren ist sicherlich Pfingsten. Dann allerdings herrscht auch außerhalb des BIKE-Festivals Festivalatmosphäre. Doch auch im März und April lässt es sich am Gardasee schon ganz gut biken, in den höheren Lagen im Normalfall ab Ende April. Juli und August sind extrem heiß und machen die Touren zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Die schönsten Bike-Monate sind sicherlich der September und Oktober mit lang anhaltenden, stabilen Schönwetterphasen.

Anreise

Anreise mit dem Auto: Über Inntal- und Brennerautobahn bis zur Ausfahrt Rovereto Sud/Lago di Garda Nord. Weiter auf der SS240 nach Torbole und Riva (380 km, 3:45 h von München).

Anreise mit dem Zug: Anfahrt München-Rovereto mehrmals täglich ohne Umsteigen. Dort Abholservice für Gäste von Ingarda-Partnerhotels. Fahrplan und weitere Infos: www.gardatrentino.it/de/Bahn-Spezial-Gardasee/

Karten & Bikeguides

Karten: 4Land, Blätter 114 „Alto Garda, Valle di Ledro“ und 117 „Monte Baldo“ beide im Maßstab 1:25.000

GPS-Tracks: weitere Bike-Touren unter www.mountaingardabike.com

Bike-guides: „Gardasee NO + Monte Baldo“ und „Gardasee NW + Ledrosee“, Durner, Plott, Am-Berg-Verlag, beide Guides 34,95 Euro

Bike-Infrastruktur

Shuttle-Service: Diverse Bike-Shuttles fahren regelmäßig die Einstiege der wichtigsten Touren an. Reservierung sinnvoll! Infos und Anmeldung: www.gardabikeshuttle.com, www.gardaonbike.com, www.torboletour.com

Seilbahnen: Die Seilbahn Malcesine-Monte Baldo transportiert Biker, allerdings nicht bei jeder Fahrt. Eine Reservierung ist nicht möglich. Teils muss mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. Weitere Infos im Netz unter: www.funiviedelbaldo.it

Shops/Verleih: Alle Shops aufzuzählen würde den Platz sprengen. Eine Liste findest du unter: www.gardamtb.com/negozi_eng.php

weiterführende Links

Tourist-Info: APT Ingarda, Largo Medaglie d‘Oro, Riva del GardaTel. +39/ 04 64/ 52 03 08, www.gardatrentino.it

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