Die lange Freeride Abfahrt von der ehemaligen NATO Base nach Orco Feglino bietet einen kurzweiligen Mix. Gebaute Flowtrails à la Finale wechseln mit Karrenwegen und Naturtrails und ergeben ein absolut lohnendes Ganzes.
Bevor du dich erschreckst: der lange Anstieg von Orgo Feglino zur ehemaligen NATO Base lässt sich natürlich auch per Shuttle bewältigen. Insbesondere bei dieser Tour ist das vielleicht auch keine schlechte Idee. Wer in Finale Ligure einen Freeride Shuttle nimmt, hat auch einen Bike-Guide dabei. Und obwohl es das Kartenbild auf dieser Mountainbike Tour nicht unbedingt erwarten lässt, ist die Wegfindung nicht ganz eindeutig. Einige kleine und versteckte Abzweige im Wald bergen Potential, um sich zu verfahren. Also trotz GPS-Track: Augen auf!
Wer die richtige Strecke aber findet, den erwartet hier Mountainbike Fun vom Feinsten. Die lange Abfahrt von der NATO Base bringt genau den richtigen Mix aus angelegten Strecken à la Finale mit ganz „normalen Trails“. Gemeinsam ist allen Trails nur, dass sie extrem spaßig zu fahren sind. Echte Schlüsselstellen sind auf dieser Tour rar. Die fahrtechnischen Schwierigkeiten bewegen sich relativ konstant auf S1 Niveau. Hier Spaß zu haben steht so jedem halbwegs versierten Freerider offen.
Die 24h von Finale
Seit einigen Jahren schon zählt das 24-Stunden-Rennen von Finale Ligure zu den Highlights im Rennkalender. Die Strecke überzeugt mit erstklassigen Trails und einer schönen Aussicht über das ligurische Meer.
Die gute Nachricht vorab: Es sind noch Startplätze für die 2015er Edition des 24h-Rennens von Finale zu vergeben. Die noch bessere Nachricht: Wer keinen Startplatz bekommt (oder keine Lust auf 24h Rennen hat) kommt trotzdem zum Zug. Die Strecke ist das ganze Jahr über befahrbar. Wer die tollen Trails oberhalb von Varigotti also ganz ohne Rennstress genießen will findet hier den GPS-Track dazu. Die Strecke ist ein stetiges Auf und Ab über einige sehr spaßig zu fahrende Trails. Teils steckt man tief in der mediterranen Macchia, teils bieten sich atemberaubende Ausblicke über das ligurische Meer (an klaren Tagen reicht der Blick bis nach Korsika). Ein wenig Aufmerksamkeit ist bei der Wegfindung allerdings vonnöten: Zwar wird man hier kaum verloren gehen. Allerdings Macht die Tour einige Schleifen und es gibt diverse Abzweige. Wer nicht aufpasst, erwischt schnell mal einen der tollen Trails bergauf. Und das wäre doch schade …
Finale Ligure
Besonders im deutschsprachigen Raum haben sich die Freeride Trails von Finale Ligure einen legendären Ruf erarbeitet. Inzwischen tummelt sich hier eine belebte Mountainbike Szene. Doch das MTB Revier von Finale kann mehr als nur Freeride: vor Ort finden sich Touren für jeden Geschmack, von relativ anspruchsvoll bis extrem.
Der kleine Küstenort Finale Ligure lässt sich in mancherlei Hinsicht mit dem Gardasee vergleichen. Wie der Lago stand auch Finale Ligure zuerst bei Kletterern hoch im Kurs. Erst um ein gutes Jahrzehnt zeitversetzt wurde Finale auch vom Mountainbike Tourismus „entdeckt“. Und genau wie am Lago haben auch in Finale die Mountainbiker alle anderen „Outdoor Touristen“ zahlenmäßig weit abgehängt. Mittlerweile generieren Mountainbiker und Freerider einen nicht mehr wegzudenkenden Löwenanteil an dem vor Ort generierten Umsatz im Tourismus.
An diesem Punkt enden allerdings die Parallelen. Denn während der Lago sozusagen zum Mountainbiker kam wie die berühmte Jungfrau zum Kinde, hat man in Finale diese Entwicklung forciert. Ob man die Entwicklung auch bewusst forciert hat sei dahingestellt. Ob man sich vor zehn Jahren, als die ersten Trails durch die Macchia trassiert wurden, den heutigen Boom Finales wohl je hätte träumen lassen?
Der Grund für die Beliebtheit des Mountainbike Reviers von Finale Ligure insbesondere in Freeride Kreisen ist jedenfalls schnell erklärt. Finale bietet massig Singletrails erster Güte und in allen Schwierigkeitsgraden. Dazu kommt, dass diese Trails nicht nur irgendwann einmal fürs Biken hergerichtet, und dann sich selbst überlassen wurden. Im Gegenteil: die Akkuratesse, mit der diese Singletrails gepflegt und in Schuss gehalten werden ist vorbildlich!
Für den perfekten Zustand der Trails sorgt das lokale „Unabhängige Komitee für Trailsauberkeit“ (C.I.P.S.), das sich durch die Beiträge aller im Mountainbike Business aktiven Betriebe vor Ort finanziert. Und das Komitee macht seinen Job wirklich gut. Hier findet ihr die Facebook-Fanpage des C.I.P.S. – auch wenn ihr kein Italienisch sprecht: die Jungs und Mädels haben sich ihren „Like“ redlich verdient!
Bleibt als Fazit festzuhalten: Durch das milde Klima und die landschaftliche Schönheit ist die ligurische Küste gerade in der Vor- und Nachsaison ein absolut lohnendes Reiseziel. Das MTB Revier setzt noch ein dickes Ausrufezeichen oben drauf! Wer gerne Touren fährt und sich seine Höhenmeter aus eigener Kraft verdient, wird hier in der Abfahrt mit wirklich tollen Trails für die Mühen belohnt. Ausgesprochene Trail-Addicts nutzen für die Auffahrt die zahlreich angebotenen Shuttle-Möglichkeiten. Auf diese Weise lassen sich hier in wenigen Tagen Singletrail-Tiefenmeter von einer Qualität sammeln, wie dies nur an wenigen anderen Orten möglich ist. Für ausgesprochene Anfänger dürfte das Revier zu anspruchsvoll sein. Aber Freeride Einsteiger sind hier bereits bestens aufgehoben.
Forts am Lago di Levico
Diese sehr genussvolle Tour führt zu den beiden Forts aus der Kaiserzeit, die das Tal für einen Durchmarsch gegen Trento sperrten. Es warten schöne Blicke und auch ein paar nette Trails.
Auf der Karte sieht diese Tour kompliziert aus. Die Realität ist simpler: Zwei Schleifen führen zu den beiden Forts, die den Lago di Levico überragen. Die erste zum Forte Colle delle Benne bietet einen Anstieg über eine schattige Militärstraße und einen netten Trail. Die zweite Schleife beginnt wieder in Levico Terme, führt auf einem kleinen Trail zum See, umrundet diesen nordseitig und steigt dann zum Forte di Tenna auf. Ein kleiner Abstecher zum Lago di Caldonazzo erschließt einen schönen Trail auf dem Doss degli Uccelli, dann geht es am See entlang wieder zurück.
Valsugana & Sieben Gemeinden
Die besten Mountainbike Touren im Valsugana und auf der Hochebene der Sieben Gemeinden verlaufen auf den Militärstraßen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Wer gute Beine hat, findet hier ein Eldorado: Das Tourenportfolio reicht vom nicht enden wollenden Crosscountry Marathon bis hin zu wilden Allmountain Trails.
Quer durch die Alpen finden sich nur wenige Täler mit einem so weitläufigen Mountainbike Revier und einer so langen Bike-Saison wie das Valsugana im Trentino. Das Valsugana liegt auf einer Meereshöhe von 320 Meter. In Richtung Süden ist es durch die Hochebene der Sieben Gemeinden um Folgaria, Richtung Norden durch die Lagoraikette gegen Schlechtwetter geschützt. Daraus ergibt sich ein sehr sonniges und warmes Klima, das schon sehr früh im Jahr und bis weit in den Spätherbst hinein auf gute Bedingungen für Mountainbike Touren hoffen lässt.
Das Valsugana ist Teil der relativ neu gegründeten Mountainbike Region Dolomitilagoraibike. Schon mit einem Start im Talgrund lassen sich hier einige interessante Mountainbike Runden unternehmen. Wenn dort im Sommer die Temperaturen steigen lohnt es sich, den Aktionsradius „nach oben“ auszuweiten. So wartet auf der Hochebene der Sieben Gemeinden ein riesiges Wegenetz aus Militärstraßen aus dem Ersten Weltkrieg. Auf dieser karstigen Hochfläche lassen sichzZwischen alten Forts und gut erhaltenen Stellungen aus dem Gebirgskrieg Mountainbike Runden geradezu beliebiger Länge kombinieren.
In Richtung Norden hin wartet die Lagoraikette dagegen mit einigen anspruchsvollen Touren eher alpinen Charakters auf. Mountainbike Touren wie die Runde über den Passo Cinque Croci verlangen gute Beine, führen aber durch eine einsame und wilde Landschaft, die man sich so im Trentino nicht erwarten würde – ein überraschender und erfrischender Kontrast!
Unter dem Strich bietet das Valsugana ein sehr lohnendes und geradezu unerschöpfliches Mountainbike Revier. Trotz vieler lohnender Trails werden die Touren vor allem „klassische Tourenfahrer“ ansprechen die lieber in einer schönen Landschaft Meter machen wollen, statt gezielt fahrtechnische Herausforderungen zu suchen. Die Länge der Touren ist dabei beliebig, und reicht von der kurzen Nachmittagsrunde bis hin zur zehnstündigen Tagestour.
Zu den Bauernkohlern
Eine schöne Tour zum Einrollen, oder für den gemütlichen Biergarten Abstecher. Die Strecke von Deutschnofen zum kleinen Weiler Bauernkohlern bietet tolle Blicke über Bozen und kurzweilige Trails.
Der Verlauf dieser Mountainbike Tour ist auf den ersten Blick nicht leicht zu dechiffrieren. Wie ein DNS-Strang wickelt sie sich über die Hochfläche nördlich von Deutschnofen. Dreh- und Angelpunkt sind die Trailabschnitte auf dem Europäischen Fernwandernweg E5. Die Route ist so angelegt, dass man diese Trails immer bergab erwischt. Es lohnt sich also, bei der Wegsuche etwas wach zu bleiben. Schließlich wäre es schade, die eigene Kraft in einem Wurzeltrail-Uphill zu verschwenden, um dann über einen Forstweg runterzurollen. Also Augen auf! Von dieser kleinen Schwierigkeit abgesehen haben wir es aber mit einer sehr schönen „Runde“ zu tun, auf der sich auch Mountainbike Einsteiger wohl fühlen werden.
Kohlern Schulsteig
Die Abfahrt über den Schulsteig ist die leichteste Singletrail Variante am Kohlern. Hier warten sehr flowig zu fahrende Trails, die nur hin und wieder kurze Schlüsselpassagen bereit halten.
Die Abfahrt über den Schulsteig beginnt mit einem Kuriosum in Form eines geteerten Singletrails. Richtig gelesen! Tatsächlich ist die alte Kohlernstraße inzwischen auf Singletrailbreite verfallen. Der Teer ist rissig, was ein authentisches Flowtrail-Feeling ergibt – bei ungewöhnlich gutem Grip. Allzusehr Gas geben sollte man hier aber bitte trotzdem nicht, denn es sind auch Fußgänger unterwegs. Auf dem eigentlichen Schulsteig, der den Hang von Kampenn aus in Richtung Westen quert, geht es schon mehr zur Sache. Der Trail ist überwiegend sehr flowig zu fahren. Allerdings sind kurze Abschnitte etwas ausgesetzt – also bitte Vorsicht! Unterwegs warten zwei kurze Schlüsselstellen in engen Spitzkehren, die sich nur mit Hinterrad-Versetzen fahren lassen. Wer hier kurz schiebt bricht sich keinen Zacken aus der Krone. Das Finale wartet wiederum mit einem sehr flowigen Trail im Unterholz auf. Ein schönes Trailschmanckerl, das man gerne auch zweimal fährt!
Rosengarten Latemar
Im Hochparterre von Bozen bietet das MTB Revier Rosengarten-Latemar ein breites Tourenangebot. Der Schwerpunkt der Touren liegt auf klassischen CC Touren mit schönen Panoramablicken, aber moderaten Ansprüchen an die Fahrtechnik. Doch wer will findet in diesem Teil von Südtirol auch flowige Freeride Trails und einen deftigen Downhill.
Was die Mountainbike Infrastruktur angeht, präsentiert sich die weite Hochfläche zwischen den Dolomiten Felsmassiven Rosengarten und Latemar geradezu vorbildlich. Die Tourismus Region ist eine der ersten in Südtirol, in denen das Biken einen offiziellen Rahmen bekam und die sich damit offen als „Mountainbike Region“ bewarb. Und das mit einigem Fug und Recht. Das Angebot an geführten Touren, öffentlichen Verkehrsmitteln mit Bikemitnahme und erhältlichen Mountainbike Tourinformationen kann sich sehen lassen.
Dies gilt ebenso für das Mountainbike Revier. Das Gros der Touren bewegt sich in Höhenlagen zwischen 1300 und 1800 Metern Höhe. Würden die Waldflächen oberhalb von Bozen nicht von dem Dolomiten Massiven des Rosengarten und Latemar überragt, könnte man dem Mountainbike Revier einen Mittelgebirgscharakter bescheinigen. Tatsächlich haben wir es zwischen Deutschnofen und Welschnofen eher mit einer großen Hügelkette zu tun, die immer wieder von tiefen Schluchten durchzogen ist und zum Rand hin in Richtung der Haupststadt von Südtirol abfällt.
Trotz einiger flowiger Trails und möglicher Freeride Abenteuer werden sich von diesem Mountainbike Revier daher vor allem Tourenfahrer des „klassischen“ Zuschnitts angesprochen fühlen. Fahrtechnisch anspruchsvolle Singletrails finden sich zwar vor Ort, aber man muss sie schon gezielt suchen. Stattdessen lassen sich auf den Forst- und Karrenwegen unter dem Rosengarten Mountainbike Runden beliebiger Länge und mit beliebigem konditionellem Anspruch kombinieren.
Der Sonnseitn Zugtrail
Feinste Waalwege und Trails führen auf der Vinschger Sonnenseite nach Goldrain. Eine rassige Crosscountry-Tour mit Sägezahnprofil, perfekt für den ersten Fitness-Test des Jahres!
Der Begriff „Vinschger Zugtrail“ ist noch prägend für die Zeit, in der der Vinschger MTB Boom gerade erst begann. Damals gab es vor Ort logischerweise noch nicht das Serviceangebot an Shuttlebussen wie heute. Den stündlich durchs ganze Tal verkehrenden „Vinschger Zug“ in die Tourenplanung mit einzubeziehen lag daher nahe. Der „Original Zugtrail“ führte von Glurns auf der Schattenseite des Vinschgau bis hinunter nach Goldrain. Wahlweise für Hin- oder die Rückreise nutzte man den Zug. Das Konzept war beliebt, so dass alsbald ein „Sonnseitn Zugtail“ hinzu kam – eine ideale Strecke für die Zwischensaison, wenn Sonnenstrahlen auf Tour noch gerne mitgenommen werden.
Im Zuge der Neuregelung des Mountainbikens im Vinschgau wurden jedoch diverse Wegabschnitte der originalen Streckenführungen für das Biken gesperrt. Da das Konzept aber nach wie vor sympathisch ist, wurden bei dieser hier beschriebenen Tour einige der schönsten Abschnitte beiderseits des Tals zu einer langen Streckentour zusammengefasst. Statt des Zugs verwendet man heute besser einen Shuttle, aber ansonsten warten hier nach wie vor tolle Ausblicke und einige spaßige, fahrtechnisch nicht übermäßig anspruchsvolle Singletrails.
Marzoneralm: Tannenzapfentrail
Eine Kombination aus wunderschön flowigen Waalwegen führt hinüber zur Marzoner Alm. Dort warten ein toller Blick über den unteren Vinschgau - und die Abfahrt über den Tannenzapfen Trail.
Vom vinschgauBIKE Point in Goldrain fahrt ihr euch bis zum Schloß Montani warm. Hier beginnt bereits die Trailquerung, die euch auf Waalwegen bis kurz vor Tarsch führt. Dort folgt ein recht steiler Ansteig zur Marzoner Alm.
Die Abfahrt über den Tannenzapfen Trail ist sehr schön, aber leider viel zu kurz: Gut ein Drittel der Abfahrt führen auf Teer zurück nach Kastelbell. Über den Radweg der Via Claudia Augusta geht es schließlich zurück nach Goldrain.
Diese Webseite verwendet Cookies!
Diese Webseite verwendet Cookies, damit du die angebotenen Services optimal nutzen kannst. Es handelt sich dabei ausschließlich um "notwendige Cookies". Diese dienen z.B. dazu, das Nutzerverhalten auf der Webseite zu analysieren, Hinweisfenster nur einmal einzublenden (und nicht bei jedem Seitenaufruf) oder den Inhalt des Warenkorbs zu speichern. Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder gespeichert. Mit der Nutzung dieser Webseite stimmst du unserer Cookie-Richtlinie zu.