Val di Fiemme
Das Val di Fiemme im Trentino bietet als Teil der Mountainbike Region Dolomiti Lagorai Bike eine sehr gut entwickelte MTB-Infrastruktur. Vor Ort finden sich viele bestens ausgeschilderte Touren, sowie einige - wenn auch nicht explizit ausgeschilderte - Top Trails!
Auf den ersten Blick wirkt das Val di Fiemme etwas untypisch für die Dolomiten. Hier fehlt die „typische“ Kulisse aus Kalkriesen. Stattdessen bietet der Talgrund rund um den Hauptort Cavalese eher einen Hügelcharakter. Erst in Richtung Panchià wird das Tal enger und steilt sich an den Flanken merklich auf. Was oberflächlich betrachtet vergleichsweise wenig spektakulär wirken mag, bedingt aber ein für die Dolomiten ungewöhnlich breites Tourenspektrum. Statt sich, wie es in den Dolomiten oft der Fall ist, mit elend steilen Anstiegen herumquälen zu müssen, bietet das Val di Fiemme auch sehr schöne Möglichkeiten für Einsteiger- und Genießertouren. Gleichzeitig muss man hier aber auf nichts verzichten, was man im allgemeinen mit den Dolomiten verbindet, etwa tolle Ausblicke und spektakuläre Trails.
Gleichzeitig bietet das Val di Fiemme eine sehr gute touristische Infrastruktur. Rafting, Hochseilklettergärten oder Wandermöglichkeiten von kinderleicht bis extrem bieten sehr viele schöne Möglichkeiten, sich auch abseits des Bikes zu beschäftigen. Diese Kombination macht das Val di Fiemme nicht nur für eingefleischte Trailfüchse interessant. Auch Einsteiger oder Familien werden hier viele Möglichkeiten auf und abseits des Bikes finden. Anders ausgedrückt: das Val di Fiemme ist nicht nur ein lohnendes Mountainbike- sondern allgemein ein sehr lohnendes Urlaubsrevier!
Valsugana & Sieben Gemeinden
Die besten Mountainbike Touren im Valsugana und auf der Hochebene der Sieben Gemeinden verlaufen auf den Militärstraßen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Wer gute Beine hat, findet hier ein Eldorado: Das Tourenportfolio reicht vom nicht enden wollenden Crosscountry Marathon bis hin zu wilden Allmountain Trails.
Quer durch die Alpen finden sich nur wenige Täler mit einem so weitläufigen Mountainbike Revier und einer so langen Bike-Saison wie das Valsugana im Trentino. Das Valsugana liegt auf einer Meereshöhe von 320 Meter. In Richtung Süden ist es durch die Hochebene der Sieben Gemeinden um Folgaria, Richtung Norden durch die Lagoraikette gegen Schlechtwetter geschützt. Daraus ergibt sich ein sehr sonniges und warmes Klima, das schon sehr früh im Jahr und bis weit in den Spätherbst hinein auf gute Bedingungen für Mountainbike Touren hoffen lässt.
Das Valsugana ist Teil der relativ neu gegründeten Mountainbike Region Dolomitilagoraibike. Schon mit einem Start im Talgrund lassen sich hier einige interessante Mountainbike Runden unternehmen. Wenn dort im Sommer die Temperaturen steigen lohnt es sich, den Aktionsradius „nach oben“ auszuweiten. So wartet auf der Hochebene der Sieben Gemeinden ein riesiges Wegenetz aus Militärstraßen aus dem Ersten Weltkrieg. Auf dieser karstigen Hochfläche lassen sichzZwischen alten Forts und gut erhaltenen Stellungen aus dem Gebirgskrieg Mountainbike Runden geradezu beliebiger Länge kombinieren.
In Richtung Norden hin wartet die Lagoraikette dagegen mit einigen anspruchsvollen Touren eher alpinen Charakters auf. Mountainbike Touren wie die Runde über den Passo Cinque Croci verlangen gute Beine, führen aber durch eine einsame und wilde Landschaft, die man sich so im Trentino nicht erwarten würde – ein überraschender und erfrischender Kontrast!
Unter dem Strich bietet das Valsugana ein sehr lohnendes und geradezu unerschöpfliches Mountainbike Revier. Trotz vieler lohnender Trails werden die Touren vor allem „klassische Tourenfahrer“ ansprechen die lieber in einer schönen Landschaft Meter machen wollen, statt gezielt fahrtechnische Herausforderungen zu suchen. Die Länge der Touren ist dabei beliebig, und reicht von der kurzen Nachmittagsrunde bis hin zur zehnstündigen Tagestour.
Rosengarten Latemar
Im Hochparterre von Bozen bietet das MTB Revier Rosengarten-Latemar ein breites Tourenangebot. Der Schwerpunkt der Touren liegt auf klassischen CC Touren mit schönen Panoramablicken, aber moderaten Ansprüchen an die Fahrtechnik. Doch wer will findet in diesem Teil von Südtirol auch flowige Freeride Trails und einen deftigen Downhill.
Was die Mountainbike Infrastruktur angeht, präsentiert sich die weite Hochfläche zwischen den Dolomiten Felsmassiven Rosengarten und Latemar geradezu vorbildlich. Die Tourismus Region ist eine der ersten in Südtirol, in denen das Biken einen offiziellen Rahmen bekam und die sich damit offen als „Mountainbike Region“ bewarb. Und das mit einigem Fug und Recht. Das Angebot an geführten Touren, öffentlichen Verkehrsmitteln mit Bikemitnahme und erhältlichen Mountainbike Tourinformationen kann sich sehen lassen.
Dies gilt ebenso für das Mountainbike Revier. Das Gros der Touren bewegt sich in Höhenlagen zwischen 1300 und 1800 Metern Höhe. Würden die Waldflächen oberhalb von Bozen nicht von dem Dolomiten Massiven des Rosengarten und Latemar überragt, könnte man dem Mountainbike Revier einen Mittelgebirgscharakter bescheinigen. Tatsächlich haben wir es zwischen Deutschnofen und Welschnofen eher mit einer großen Hügelkette zu tun, die immer wieder von tiefen Schluchten durchzogen ist und zum Rand hin in Richtung der Haupststadt von Südtirol abfällt.
Trotz einiger flowiger Trails und möglicher Freeride Abenteuer werden sich von diesem Mountainbike Revier daher vor allem Tourenfahrer des „klassischen“ Zuschnitts angesprochen fühlen. Fahrtechnisch anspruchsvolle Singletrails finden sich zwar vor Ort, aber man muss sie schon gezielt suchen. Stattdessen lassen sich auf den Forst- und Karrenwegen unter dem Rosengarten Mountainbike Runden beliebiger Länge und mit beliebigem konditionellem Anspruch kombinieren.
Plätzwiese & Strudelkopf
Die Plätzwiesen mit ihrem alten Tiroler Sperrfort zählen zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region. Mountainbiker finden hier eine relativ gemütliche Tour - und auf dem Gipfel des Strudelkopf tolle Ausblicke auf die Drei Zinnen und den Monte Piano.
Die Tour gewinnt recht gemächlich an Fahrt. Von Niederdorf geht es auf Teer bis Prags, von wo man einer Schotterstraße in den Talgrund folgt. Der Anstieg bis zu den Plätzwiesen ist dann wieder geteert. Oben angekommen beginnt ab der Dürrensteinhütte der nun geschotterte Anstieg zum Strudelkopf. Es ist dies ein alter Militärweg – wer die Augen offen hält, begegnet noch einigen Spuren des Gebirgskrieges (hier oben stand eine österreichische Artilleriestellung).
Der letzte Anstieg zum Strudelkopf ist fahrtechnisch ein wenig anspruchsvoller (und damit auch der erste Teil der Abfahrt). Aber es geht hier nur um ein paar Dutzend Meter. Oben am Gipfel genießt man einen tollen Blick auf den Monte Piano und die berühmten Nordwände der Drei Zinnen. Die Abfahrt über die alte Straße bis nach Schluderbach ist problemlos. Wer will, kann hier ein paar Singletrail-Einlagen einbauen und über den Weg Nr. 37 abfahren (S0). Für den Rückweg von Schluderbach bis Niederdorf folgt man dem gut ausgebauten Radweg Richtung Toblach.
Sextener Dolomiten
Die Nordwände der Drei Zinnen in Südtirol stehen praktisch stellvertretend für diesen Teil der italienischen Alpen. Rund um die berühmtesten Berge der Dolomiten finden Biker sehr attraktive Mountainbike Strecken und eine absolut atemberaubende Natur. Dabei spielen sich viele attraktivste Touren auf einem weiten Netz aus Militärwegen ab, die aus der Zeit des Ersten Weltkriegs sowie zwischen den Kriegen stammen.
Quer durch die Alpen kommt gerade einmal das Matterhorn an den Bekanntheitsgrad der Silhouette der Drei Zinnen heran. Die bekanntesten Nordwände von Südtirol stehen geradezu sinnbildich für die Sextener Dolomiten, ja sogar für die Dolomiten an sich. So verwundert es nicht, dass die Ferienregion Drei Zinnen zu den beliebtesten Wanderregionen überhaupt zählt. Doch auch für den Mountainbike Sport hat die Region viel zu bieten. Zum inoffiziellen Mountainbike Aushängeschild hat sich in den letzten Jahren der Stoneman Trail entwickelt.
Der Stoneman geht auf eine Initiative des Pustertaler Ex-Marathon-Weltmeisters Roland Stauder zurück. Der Trail berührt an drei Tourentagen die schönsten und lohnendsten Tourenziele der Sextener Dolomiten. Die zurückgelegte Strecke wird über Stempel dokumentiert, die an den höchsten Punkten der Strecke zur Verfügung stehen. Je nachdem, ob der Stoneman Trail an drei, zwei oder einem Tag zurückgelegt wird, darf sich der ambitionierte Mountainbike Racer einen bronzenen, silbernen oder goldenen Stoneman mit nach Hause nehmen.
Doch auch abseits des Stoneman finden Mountainbike Tourenfahrer sehr lohnende Möglichkeiten vor. Da in den Sextener Dolomiten während des Ersten Weltkrieges gekämpft wurde, findet sich auch in diesem Teil von Südtirol das für den Gebirgskrieg typische Militärstraßennetz. Dieses eignet sich hervorragend, um auf dem Mountainbike Strecke und ordentlich Höhenmeter zu machen. Auch wer Singletrails sucht wird vor Ort fündig. Der Wanderberg Helm oberhalb von Sexten, die Demuthpassage oder der Monte Spina versorgen Allmountain Biker mit landschaftlich attraktiven und oft sehr flowig zu fahrenden Trails.
Unter dem Strich findet sich hier ein sehr lohnendes und landschaftlich attraktives Mountainbike Revier. Inzwischen transportieren auch die meisten Seilbahnen vor Ort Mountainbikes. Zahlreiche attraktive Trails vor Ort liegen allerdings außerhalb der Reichweite von Seilbahnen. Da die Höhenunterschiede beträchtlich sind, ist eine gute Kondition hierfür also oft von Vorteil.