Trails! Der online Bike-Guide

Val Venegia

Dies ist eine der schönsten Panoramatouren weit und breit. Wohlgemerkt: wir befinden uns hier mitten in den Dolomiten, und da will diese Aussage etwas heißen! Doch auch die Strecke selbst ist nicht ohne: der Anstieg zur Baita Segantini ist seit Jahren fester Bestandteil der Transalp Challenge.

Das Wort „relativ“ in der Charakterisierung dieser Tour sollte nicht überlesen werden. 540 Höhenmeter Anstieg sind für Dolomitenverhältnisse tatsächlich relativ wenig. Auch verläuft der Militärweg zur Baita Segantini vergleichsweise flach. Der teilweise lose Untergrund kostet allerdings Kraft, so dass die Höhenmeterleistung gefühlt wohl höher ausfällt. Davon können Generationen von Transalp-Challenge-Finishern ein Liedchen singen. An diesem letzten Anstieg der Etappe nach San Martino di Castrozza hat schon so mancher mit dem Einbruch gekämpft.

Bergab sucht sich die Runde einen sehr netten Trail, der überwiegend schön flowig dahin läuft. Allerdings wartet eine kurze, etwas anspruchsvollere Passage von etwa 50 Meter Länge. Bei einem etwas überraschend auftauchenden Drop von knapp einem Meter Höhe hat sich schon der eine oder andere auf die Nase gelegt. Also Augen auf! Diese Einschränkungen wird man allerdings gerne in Kauf nehmen. Der Blick aus dem Val Venegia auf die Orgelpfeifen der Pale di San Martino ist immer beeindruckend. Die Rast auf der Baita Segantini wird sich also vermutlich etwas länger hinziehen. Keine Frage: Dies ist eine der schönsten Panoramatouren weit und breit.

Monte Totoga

Aus den Geschützkavernen am Gipfel des Monte Totoga lassen sich das gesamte Vanoi Tal, der Passo Brocon und die Lagoraikette überblicken. Die Militärstraße dort hinauf verläuft sehr spektakulär durch eine Felswand. Die Abfahrt bietet viel Spaß auf einem alten Maultierpfad.

Über satte 48 Kehren schraubt sich die alte Militärstraße hoch zu den Geschützkavernen unter dem Gipfel des Monte Totoga. Teilweise verläuft diese Straße auf spektakuläre Weise direkt durch den Fels und bietet schwindelerregende Tiefblicke. Doch keine Sorge. Die Straße ist immer breit, so dass man hier wenig riskiert. Oben angekommen lassen sich die mächtigen, gut erhaltenen Geschützkavernen besichtigen (Stirnlampe ratsam). Von dort aus bietet sich ein toller Blick auf das Vanoital, die Lagoraikette und die beiden Pässe Brocon und Cinque Croci. Diese Pässe bilden den Übergang aus dem Valsugana und sollten von hier aus gegen einen Einfall italienischer Truppen nach Österreich gesichert werden. Auf dem Rückweg führt eine schmale Mulattiera mit tollen Ausblicken am Hang entlang nach unten. Kurze Passagen verlangen etwas Vorsicht, denn der Weg verläuft teils ausgesetzt und der Untergrund ist zum Teil grob schottrig. Doch insgesamt ist diese Abfahrt kein Problem. Genauso wenig wie die Querung am Hang zurück nach Mezzano.

Col Lusia

Großartige Panoramablicke, flowige Trails und ein herrliches Flusstal mit vielen versteckten Winkeln sind die Zutaten für diese lohnende Genusstour an der Grenze zwischen Val di Fassa und Val di Fiemme. Dank Seilbahnnutzung hält sich der konditionelle Anspruch der Tour in Grenzen. So kommen hier auch Mountainbike-Einsteiger auf ihre Kosten.

Der Col Lusia hoch über dem Fassatal zählt zu den klassischen Alpencross-Pässen, und steht auch bei der Transalp-Challenge regelmäßig auf dem Programm. Zu einer lohnenden Unternehmung wird der Col Lusia hauptsächlich durch seine umwerfenden Panoramablicke: Rosengarten, Latemar, Sella und Palagruppe stehen Spalier. Bei schönem Wetter sind die Ausblicke fantastisch, und wer gerne fotografiert wird dutzende lohnende Motive finden.

Aus diesem Grunde soll die Runde über den Col Lusia hier auch als ausgesprochene Genusstour angeboten werden. Aus eigener Kraft bewältigt wird der Anstieg zum höchsten Punkt hartes Brot. Und da die Seilbahn hier zu den wenigen im Fassatal zählt, die problemlos Biker auf Höhe transportieren, bauen wir sie hier einfach mit ein. So herum gestrickt findet sich hier eine Tour, auf der anspruchsvolle Biker, aber auch absolute Novizen voll auf ihre Kosten kommen werden. Ein Großteil der Abfahrt nach Predazzo wird nämlich auf Schotterwegen und Almfahrstraßen zurückgelegt. Zwischendurch geben ein paar Trailpassagen der Angelegenheit Würze. Die Trails sind flowig zu fahren und verlangen nur kurze Schlüsselstellen ab, bei denen kurzfristig S1 Niveau gefragt ist.

Ab Passieren der Waldgrenze bietet das Tal von Paneveggio viele mehr oder weniger versteckte, aber landschaftlich immer sehr schöne Winkel. So etwa die Hängebrücke über eine Schlucht oberhalb des Stausees von Paneveggio, der See selbst, oder die Bogenbrücke nebst Badegumpen in der Schlucht „Sottosassa“ praktisch am Ende der Tour. Solltet ihr also eine Gruppe mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit haben, oder einfach nur eine Biketour mit einer schönen Bade-Einlage versüßen wollen: Voilà! Hier findet ihr die perfekte Tour dafür!

Knottnkino

Auf der Hochfläche von Hafling warten attraktive Touren, die meist weniger mit fahrtechnischen Herausforderungen, sondern insbesondere mit landschaftlichen Reizen punkten. Die Tour zum Knottnkino bietet tolle Ausblicke über Alpenhauptkamm, Dolomiten und Etschtal, schöne Trailabschnitte und mit dem Knottnkino den Platz zum Chillen schlechthin.

Die Tour zum Knottnkino ist eine Signature-Tour von Manfred Gruber, Bike-Guide und Hotelier des Mesnerwirt in Hafling. Highlight der Tour ist das „Knottnkino“ – wer rund um Meran einen Platz zum Chillen sucht hat ihn hier gefunden. Der Begriff „Knott“ bezeichnet auf Südtirolerisch einen Fels, und auf eben diesem Felsen hat ein Bozener Künstler ein Kino eröffnet. Am Aussichtspunkt findet ihr eine Kinobestuhlung, eine Leinwand fehlt, aber zum Hauptprogramm gibt’s einen umwerfenden Ausblick über das Etschtal, in Richtung Ortler und zur Texelgruppe.

Eine Tour für Genießer also, aber durchaus kein reines Popcorn-Programm. Der erste Anstieg von Hafling weg geht überwiegend konstant vonstatten. Oben warten aber noch ein paar steilere Rampen, die den Puls in die Höhe treiben. Die Vöraner Alm bietet dann aber eine schöne Gelegenheit, sich von der Pein zu erholen. Ein Wechsel aus kurzen Trailabschnitten und Forstwegen führt dann hinüber zum Gasthof Alpenrose. Dort beginnt der wirklich zäh steile Anstieg zum Knottnkino, den wohl nur die bissigsten unter uns im Sattel bewältigen werden.

Die Kinopause oben könnte sich deutlich in die Länge ziehen, es gibt einfach viel zu entdecken. Der Rückweg in Richtung Hafling ist dann aber schnell erledigt,  hält aber noch zwei kurze Trailpassagen bereit. Wenn ihr dann im Mesnerwirt einkehren solltet, sagt dem Manfred einen schönen Gruß!

Hinweis: Der Track dieser Tour umgeht die fahrtechnisch schwierigen Passagen des 2er Trails. Dieser ist zwar sehr lohnend, aber deutlich schwieriger als der Rest der Tour. Wer einen verblockten S2 Trail fahren kann oder will, findet hier eine sehr schöne Variante. Mehr Infos zu diesem Trail auf der Tour Stoamandl AM.

Wiesenalm Trail

Der Wiesenalm Trail in Zell am Ziller sticht im oberen Teil ein Stück weit aus der Masse gebauter Trails heraus. Hier wurden die Bodenwellen bewusst so weit angelegt, dass man nicht mehr von Doubles sprechen kann. Eher schon von einem Pumptrack mit Gefälle. Wer hier tatsächlich pumpt, fliegt fast schon mit Lichtgeschwindigkeit durch den Wald.

Pumptrack mal anders: Der Wiesenalm Trail bei Zell am Ziller sticht ein wenig aus der Masse gebauter Trails heraus. Im oberen Teil sind die Doubles sehr weit angelegt. Selbst Pros werden ihre Mühe haben, sie komplett zu überspringen. Dabei lohnt sich selbst für die besten unter uns das Wegdrücken. Dann nämlich verwandelt sich der Wiesenalm Trail in einen Pumptrack mit Gefälle. Wer richtig pumpt, dabei die Nerven behält und die Bremse offen lässt, fliegt bald schon mit Lichtgeschwindigkeit durch den Wald. Und vielleicht klappt dann ja auch der ein oder andere Double? Very nice!

Im Mittelteil ändert sich ein wenig der Charakter. Hier wird ein steiles Geländestück mit sehr regelmäßig aufeinander folgenden, stark überhöhten Kehren überwunden. Ein bisschen wie Wedeln im Skilehrer-Style, nur halt auf dem Bike. Es folgen ein paar Northshore-Brücken und eher naturbelassene Line, kurz vor der Talstation geht’s dann wieder mit einem zackigen Rechts-Links bergab.

Hier ein erster Eindruck:

Bikepark Wagrain

Der kleine Bikepark in Wagrain steht etwas im Schatten bekannterer Parks wie dem in Leogang. Doch ein Stopp lohnt hier unbedingt. Die Stärke des Bikeparks Wagrain sind seine Flowlines, auf denen sich auch Bikepark-Einsteiger wohl fühlen. Einige Wallrides und Northshores lassen aber auch bei guten Fahrern den Adrenalinpegel steigen.

Wenn von Bikeparks im Salzburger Land die Rede ist, geht es meist um bekannte Vertreter, wie etwa den in Leogang. Der kleine Bikepark in Wagrain steht in Sachen Bekanntheit etwas im Schatten der berühmteren Brüder. Dabei muss sich der Wagrainer Park keineswegs verstecken! Tatsächlich werden hier die Schwerpunkte etwas anders gesetzt. Die Stärke des Bikepark Wagrain liegt klar auf den Flowlines. Das Gefälle der Strecken ist immer moderat. Die Kurven sind weit und immer gut mit Anliegern überhöht. Bikepark-Einsteiger können sich so gut an die „neue Materie“ herantasten. Fahrer mit mehr Skills lassen die Bremse offen und loten neue Geschwindigkeitsgrenzen aus.

Letztere werden sich auch auf den Wallrides und vereinzelten Northshore-Elementen im Park wohlfühlen. Genauso wie auf den beiden naturbelassenen Trails, auf denen die Fahrtechnik mit Wurzelpassagen gefordert wird. Wer auf „Dirt“ steht, wird in der „RnB Northshores“-Line fündig. Die Line quert eine Zone die auch im Sommer gerne mal leicht matschig bleibt. Besagter Abschnitt wird über einen schmalen Northshore gequert. Gelingt der Balanceakt, ist Spaß garantiert. Misslingt er, ist der Sturz zumindest weich.

Als neues Highlight für 2015 wartet nun die neue „Hardrock Line“ von der Bergstation der Seilbahn (alle anderen Lines starten von der Mittelstation aus). Die neue Line soll zur Eröffnung des Bikeparks Ende Mai 2015 eingeweiht werden. Wenn sich also über die neue Lines zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts sagen lässt: das Panorama von der Bergstation der „Flying Mozart“-Bahn ist auf jeden Fall schon mal einen Abstecher wert. Die Line wird es mit Sicherheit auch sein.

Alle Infos zum Bikepark: http://www.bikewagrain.com

 

Plose Flowtrail

Der nagelneue Flowtrail an der Plose bei Brixen hat schon kurz nach seiner Eröffnung im September 2014 viele Freunde gefunden. An der Plose tummelten sich schon lange die Freerider. Jetzt ist Brixens Hausberg um eine Attraktion reicher und bietet eine fahrtechnisch leichte Line, die vom Freeride Einsteiger bis zum Pro viele Rider bedient.

Brixens Hausberg Plose war schon immer ein Magnet für Freerider, nicht zuletzt durch das CAIDOM Rennen. Die meisten Lines hatten aber einen fahrtechnisch hohen Anspruch und boten vor allem versierten Ridern Fun. Mit dem im Sommer 2014 neu gebauten „Flowtrail“ hat sich das nun geändert. Der Name ist hier Programm. Es handelt sich hier um eine fahrtechnisch relativ leichte Line, auf der – gesteuert über die Geschwindigkeit – auch Pros viel Spaß haben können. Die Kehrenradien sind immer relativ weit, der Untergrund immer glatt, Bodenwellen können von Einsteigern überrollt werden oder dienen Pros zum Abdrücken und Airtime schnuppern.

Im frühen Stadium, kurz vor der offiziellen Eröffnung gefahren, wurde das moderne „Flowtrail“-Konzept aber noch nicht mit aller Konsequenz verfolgt. Die Line ist relativ breit und verführt zu einem hohen Tempo. Leider war zu diesem Zeitpunkt die Überhöhung vieler Anlieger nur bei einem moderaten Tempo ausreichend. Schnell gefahren verlangen viele Kurven nach einer guten Fahrtechnik und/oder beherztem Anbremsen.

Dies ist aber Meckern auf hohem Niveau und eher als Verbesserungsvorschlag denn als echte Kritik zu verstehen. Außerdem ist zu erwarten, dass die Line zum Saisonstart 2015 ohnehin noch einige Änderungen und Verbesserungen erfahren wird. Auch so wie wir sie gefahren sind, ist der Plose Flowtrail auf jeden Fall mehr als eine Fahrt wert.

Hier ein paar Impressionen zur Einstimmung:

Ischgl Enduro Trail

Der Enduro-Trail liegt auf der schweizer Seite des Ischgler Skigebietes. Viel Enduro findet sich hier nicht, es geht exakt Null Höhenmeter bergauf. Was man findet sind schnelle Kurven, fein geshapte Anlieger, ein paar Doubles, die sich springen oder wegdrücken lassen und allgemein: viel Flow und Fahrspaß. Diesen Trail fährt man gerne öfter!

Die Flimsattelbahn ist das Zentrum des Ischgler Freeride-Reviers. Zum schnellen Warmfahren eignet sich der „Enduro Trail“ auf der Samnauner Seite hervorragend. Zwar sind die meisten Trails im Rund künstlich angelegt worden, der Enduro Trail weist dabei aber am ehesten einen Bikepark-Charakter auf. Das Gefälle ist angenehm, die Kurven relativ weit und mit gut geshapten Anliegern überhöht. Es sind also alle Voraussetzungen gegeben, dass die Bremse unterwegs kalt bleibt und viel Flow aufkommt. Unten angekommen ist man prima warmgefahren und somit auf die – meist deutlich anspruchsvolleren – Trails vorbereitet, die in diesem Sektor noch auf Spaß suchende Freerider warten. Allen voran natürlich der Salaaser Kopf, Trider Sattel oder der legendäre Velliltrail.

Herrensteig

Der Herrensteig am Kronplatz zählt du den ersten und gleichzeitig längsten ausgewiesenen Mountainbike-Trails in Südtirol. Der Trail wurde bereits 2011 gebaut und war anfangs fahrtechnisch starker Tobak. Inzwischen wurde der Herrensteig aber immer weiter ausgebaut und bietet nun mit vielen Anliegern und Achterbahn-Elementen eine Heidengaudi!

So konservativ der Begriff „Herrensteig“ anmutet, so progressiv ist der Trail, der sich dahinter versteckt. Die Seilbahngesellschaft am Kronplatz hat die Zeichen der Zeit offenbar gut erkannt, als sie 2011 den ehemaligen Wanderweg für Mountainbiker freigab, und konsequent dafür optimierte. War der Herrensteig anfangs noch starker Tobak und sehr selektiv, hat sich dieses Bild inzwischen geändert. Nur noch sehr kurze Stellen erinnern an einen Wandersteig. Inzwischen sind über acht Kilometer der Abfahrt für Biker optimiert und bieten ein extrem unterhaltsames Achterbahn-Erlebnis. Dies gilt insbesondere für den letzten, erst 2014 neu eröffneten Teil. Dieser bietet ein extrem spaßiges Wechselspiel aus Beschleunigung, Kompression und „Ausrollen“. Es dauert ein wenig bis „Freeride-Normalos“ die Courage aufbringen, in den teils sehr steilen Anfahrten der Anlieger die Bremse offenzulassen. Zu starkes Bremsen ist hier aber Gift, denn nach fast jedem der sehr gut geshapten Anlieger wartet ein „Gegenhügel“ um das Tempo wieder rauszunehmen. Wer zu stark bremst, muss hier treten. Wer den Bogen aber raushat, den erwartet hier ein Top-Trail, der weit und breit seinesgleichen sucht.

 

Giro Cima Carega #1

Der quälend steile Anstieg zu den Monti Lessini lohnt sich trotz aller Qual. Oben warten panoramareiche Militärstraßen über ein weites Hochplateau und am Ende des Tages die Kleinen Dolomiten.

Die Hochebene der Monti Lessini zu erreichen ist ein Martyrium. Der Neigungsmesser fällt hier über lange Strecken nicht unter die 20 Prozent! Einmal oben wird es dafür umso entspannter: Breite Schotterstraßen führen über eine einsame Hochebene. Hier bieten sich immer wieder tolle Panoramablicke in alle Richtungen. Der Trail vom Passo di Malera in Richtung Passo Pertica ist ein abschnittsweise garstiges Biest, aber zum Glück recht schnell bewältigt. Der weitere Aufstieg zum Rifugio Scalorbi geht dann wieder problemlos vonstatten.

Zu Etappe 2 des Giro Cima Carega